Ampermoos

Die Auferstehung der grünen Jungfer. Libellenart im Ampermoos entdeckt

Ampermoos

Im Ampermoos tummelt sich eine vom Aussterben bedrohte Libelle: Die Grüne Keiljungfer.

 

Diesen Fund machten jetzt der Landschaftsökologe Heinz Stellwag, Ramsargebietsbetreuer Christian Niederbichler und die Naturfilmerin Susanne Hoffmann an der Amper.

 

Der wissenschaftliche Artname "Onychogomphus cecilia " geht dabei auf den Mädchennamen "Cecile" zurück. Der französische Biologe, der die Art Ende des 18. Jahrhunderts als erster klassifiziert hat, verwendete gerne Frauennamen für seine Tierbeschreibungen. Die Grüne Keiljungfer gilt als Zeigerart für naturnahe Verhältnisse an Fließgewässern, vor allem was den Gewässerboden anbelangt.

 

Die Art besiedelt Gewässer der Güteklasse I bis II, toleriert also maximal geringe Belastungen. Die Grüne Keiljungfer war früher in den bayerischen Flüssen nördlich der Alpen weit verbreitet, verschwand aber durch Flussbegradigungen und Gewässerverschmutzungen immer mehr. Dies führte letztlich dazu, dass sie auf die oberste Stufe der Roten Liste der bedrohten Tierarten gesetzt werden musste. Die Art genießt darüber hinaus den Schutz der europäischen Flora - Fauna -Habitat - Richtlinie (FFH).

 

Die Flugzeit ist nur eine kurze Episode im Leben der Grünen Keiljungfer und beträgt nur einige Wochen. Bis aus dem Ei eine neue Libelle wird, vergehen mehrere Jahre, die sie als Larve in den Tiefen der grünen Amper verbringen. Als Flussbewohnerin ist die Grüne Keiljungfer durch die große Trockenheit im Ampermoos nicht gefährdet, da die Larven am Grunde des Flusses leben. Die Amper ist im Moos mehrere Meter tief.

 

Große Sorgen machen sich die Artenschützer um die anderen Libellenarten wie "Kleiner Blaupfeil " oder die "Torf-Mosaikjungfer". Sie sind an stehende Gewässer wie kleine Moortümpel gebunden. Diese sind durch die anhaltende Trockenheit und die künstliche Amperabsenkung völlig wasserlos.

 

(Quelle: Münchner Merkur, 22.8.2003)

 

 

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