Unter welchen Umständen und Schwierigkeiten die Wiedererrichtung des Marterls stattgefunden hat, soll Ihnen dieser Bericht Näheres aufzeigen.
Bei einem starken Sturm im Jahr 1988 wurde durch einen umstürzenden Baum dieses Marterl zerstört. Das Übriggebliebene wurde von Mathias Schmid abgeräumt. Wohin er die Fragmente deponiert hatte, war jahrelang nicht zu erfahren. Erst wie Reste des abgebrannten Hauses 1999 entsorgt wurden, gab er sein Geheimnis preis und zeigte Herrn Heidl, wo die Reste vergraben waren.
Herr Heidl hatte bei den Aufräumungsarbeiten den Schriftstein und das Epitaph freigelegt. Er brachte mir die Reste zur Aufbewahrung. Nach gründlicher Säuberung habe ich diese Teile bei mir deponiert. Was sollte damit geschehen?
Mit Zustimmung des damaligen Bürgermeisters Hans Eiwan konnte ich erreichen, einen Wiederaufbau in Angriff zu nehmen. Die anfallenden Kosten sollten aus der Kulturstiftung finanziert werden. Bei dem Epitaph fehlte der Kopf der HI. Maria. Frau Lotte Bauer modellierte, kostenlos für die Gemeinde, einen neuen Kopf, den die Restauratorin Frau Mende wieder mit dem Urbild vereinigte. Frau Mende restaurierte die Schrifttafel und das Epitaph. Im Juli 2002 bekam ich die Tafeln zurück. Seitdem lagern die Teile im Archivraum der Gemeinde Grafrath.
Nun konnte ich den Wiederaufbau forcieren. Angebote wurden eingeholt. Leider konnten durch die finanzielle Schieflage der Gemeinde die Restaurierungskosten von 690 Euro nicht gezahlt werden. Durch einen Aufruf im Mitteilungsblatt konnten durch Spenden von Herbert Freudenberger, Oskar Maier, Charlotte Werk, Simone Schmid, Walter Eigner sowie Familie Krompass diese Kosten beglichen werden.
Es ist soweit!
Das Fundament auf dem alten Standplatz wurde von der Gemeinde mit den Bauhofarbeitern erstellt. Die kostenlose Errichtung des Denkmals hat uns Familie Bronner aus Grafrath zugesagt. Gefertigt und aufgestellt wurde es durch das Bauunternehmen Max Jung aus München.
Am Samstag, 5. Juli, um 11 Uhr, soll nun die Einweihungsfeier des denkmalgeschützten Kleinods stattfinden, zu der wir die Bevölkerung aus Grafrath herzlich einladen.
Thomas Stanglmaier, Ortschronist und Heimatpfleger
(Quelle: Mitteilungsblatt der VG Grafrath Juli 2003)
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